Dienstag, 19. März 2024
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Viruzides Gurgeln und viruzider Nasenspray gegen Corona

Gurgeln mit Salzwasser

Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) weist auf eine zu Unrecht in Vergessenheit geratene Methode zur Bekämpfung der Virus-Pandemie hin: „Gurgeln ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten.“

Die DGKH fordert von der Politik im Kampf gegen das neuartige Coronavirus eine „Gurgel-Empfehlung“ für die Bevölkerung.

Zur Prävention von COVID-19 müssen alle infrage kommenden hygienischen Präventionsmaßnahmen ausgeschöpft werden, um insbesondere das medizinische Personal, aber auch die übrige Bevölkerung zu schützen. Da ein großer Teil der Infizierten das Virus bereits vor Auftreten erster Symptome freisetzt, sind vor allem Schutzmaßnahmen sinnvoll, die die Viruslast an den Eintrittspforten (gemeint sind Mund und Nase) reduzieren.
Vor allem für besonders verletztliche Gruppen ist das sinvoll, da die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit der Virus-Exposition zunimmt und die anfängliche Viruslast Einfluss auf den Schweregrad der Infektion hat.

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie rät die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene, mindestens zweimal täglich mit Kochsalz zu gurgeln.

In einem am Mittwoch veröffentlichten Papier der DGKH wurden aktuelle wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Mundspülungen gegen Sars-CoV-2 zusammengefasst. Das Ergebnis: Die Viruslast im Mund-Rachen-Raum wird sehr effektiv verringert und auch die Ansteckung innerhalb von Familien reduziert. Die DGKH gibt auch detaillierte Empfehlungen für die Präexpositionsprophylaxe und die Postexpositionsprophylaxe für das medizische Personal, die auch auf Altenheime und Pflegeeinrichtungen anwendbar sind.

Praktische Tips zum Gurgeln
Gurgeln mit Kochsalz: Einen gestrichenen Teelöffel Kochsalz in 100 ml lauwarmem Wasser lösen. Etwa Menge eines Schnapsglases in den Mund nehmen, jeweils vor dem Einatmen Gurgeln unterbrechen und Vorgang etwa 3 Minuten lang wiederholen; mindestens morgens, abends und sogar 3 Mal täglich (Achtung: Gurgellösung nicht herunterschlucken).
Geeignet sind auch grüner Tee und Granatapfel- und Aroniasaft. In jedem Fall sind Kochsalzlösung und grüner Tee zu bevorzugen.
Auch Mundspüllösungen wie Listerine Cool Mint Ethanol und ätherischen Öle eignen sich für unverdünnt Anwendung.

Nasensprays und Inhalation
Als Nasenspray und zur Inhalation eignet sich auch unkonservierte Kochsalzlösung, die zu Hause angesetzt wird. Die Lösung ist durch Einatmen in die Nase einziehen. Mit Algovir® gibt es ein Erkältungsspray, mit noch höherer Wirksamkeit im Vergleich zu Kochsalz.

Sechshundert Jahre Gurgel-Tradition in Japan
In Japan schützt die traditionelle Hygiene-Kultur vor einer Ausbreitung und Übertragung von Corona. Der Shintoismus lehrte, dass mindestens 8 Millionen Gottheiten in Alltagsgegenständen leben und dass diese Gottheiten Unreinheit verabscheuen. Das förderte die Kultur der Körperhygiene. Im Shintoismus dienen rituelle Reinigungen nicht nur der Hygiene sondern auch der Vorbeugung von Infektionskrankheiten. Das Shinto-Konzept von Sauberkeit und Reinlichkeit wurde zur Kultursitte.

„Wenn du nach Hause kommst, dann wasche dir bitte zuerst deine Hände und gurgele!“ — dieser Brauch ist in Japan vermutlich schon seit der Heian-Zeit (ca. 794-1185) üblich.

Ugai: die Kunst des Gurgelns kennt zwei Arten:

„Bukubuku“: Wasser wird geschlossenen Mund herumgewirbelt. indem die Wangen aufgeläht und zusammengezogen werden.  

„Garagara“: Wasser wird in den Mund aufgenommen, dann geht der Blick nach oben, die Lippen werden göffnet, Luft wird ausgestoßen, wobei Gurgel-Geräusche gemacht werden.

Diese Art des Gurgelns dient der Reinigung des Rachens und wird ausgeübt, nachdem man draußen war oder wenn sich der Rachen trocken anfühlt. Schmutz- und Staubpartikel, sowie Viren werden aus dem Rachen entfernt. zu entfernen. Auch weitergehenden Infektionen und Erkältungen kann so vorgebeugt werden. Ugai mit salzigen Kräutern, Minze, Menthol und antibakterielles, reinigendes Teebaumöl, sowie erfrischendes Meersalz und grüner Tee sorgen für eine angenehmen Geschmack.

Die DGKH-Empfehlungen ermöglichen ein aktives, selbstverantwortliches Handeln und helfen auch dabei, sich aktiv gegen Infektionsrisiken zu wehren und vor allem „Virus-Angst“ und Hilflosigkeit zu überwinden.