In den Berliner Kitas wird ein neues einheitliches Verfahren eingeführt, das die ganzheitliche Beobachtung und Förderung von Kindern in Berliner Kindertagesstätten systematischer und qualifizierter gestaltet. Die bisher noch gültigen Instrumente der „Qualifizierten Statuserhebung der Sprachentwicklung“ vierjähriger Kinder in Kitas (QuaSta) und das Sprachlerntagebuch werden durch das BeoKiz-Verfahren abgelöst und dabei vereinheitlicht und noch deutlicher in das Berliner Bildungsprogramm (BBP) eingebettet.
Ziel ist es, die frühkindliche Bildung noch früher zu stärken, und Kinder in ihrer individuellen Entwicklung gezielter fördern zu können. Dabei müssen auch Sprachprobleme, Mehrsprachigkeit und unterschiedliche Kulturzusammenhänge und mit beachtet werden.
Auf Basis neuer erziehungswissenschaftlicher Erkenntnisse soll die frühkindliche Bildung in den Kitas durch eine kompetenzorientierte Beobachtung, Dokumentation und Einschätzung der kindlichen Entwicklungs- und Lernprozesse begleitet werden.
Berlins Bildungssenatorin will das BeoKiz-Verfahrens ab diesem Kitajahr starten, und kündigte gestern die berlinweite Einführung dieses Verfahrens auf einer Fachveranstaltung an.
Was ist das BeoKiz-Verfahren?
Das BeoKiz-Verfahren ermöglicht eine frühzeitige und kontinuierliche Beobachtung der individuellen kindlichen Entwicklung und ermöglich eine gezielte Förderung und Unterstützung. Dabei werden Bildungsprozesse in enger Zusammenarbeit mit den Eltern im sogenannten Buch des Kindes festgehalten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Sprachförderung und dem Übergang von der Kita in die Grundschule. Die Einführung des Verfahrens ist ein wichtiger Bestandteil der Qualitätsstrategie des Landes Berlin für die frühkindliche Bildung.
Das BeoKiz-Verfahren wurde im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie an der Fachhochschule Potsdam, der Hochschule Düsseldorf und dem IFFE e.V. im Rahmen des BeoKiz Projekts entwickelt.
Mit dem BeoKiz-Verfahren erfolgt erstmals eine Integration der drei Ansätze ‚prozessorientierte Beobachtung‘, ‚merkmalbasierte Beobachtung‘ und ‚Einschätzung des Entwicklungsstands‘ zu einem einheitlichen Verfahren. Das KiTeAro – lnstitut für Bildung, Forschung und Entwicklung in der Pädagogik hat die Grundlagen erarbeitet und bildet nach und nach BeoKiz – Multiplikator:innen aus.
Neustart in der Berliner Bildungspolitik
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie sagte dazu: „Ich freue mich über die Einführung des BeoKiz-Verfahrens, das uns ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Verfügung stellt, um frühzeitig die Entwicklungs- und Lernprozesse von Kindern ganzheitlich zu beobachten und zu dokumentieren. Besonders wichtig ist mir dabei die Anschlussfähigkeit der Bildungsinhalte an die Grundschule, denn nur ein gelungener Übergang ermöglicht eine erfolgreiche Bildungsbiografie. Mein besonderer Dank gilt der Fachpraxis, deren enge Zusammenarbeit es ermöglicht hat, dass BeoKiz als echte Unterstützung in der pädagogischen Arbeit mit Kindern wahrgenommen wird.“
Damit wird die Grundlage für eine zukunftsorientierte frühkindliche Bildung in Berlin geschaffen, bei der jedes Kind individuell und ganzheitlich gefördert wird. Der Implementierungsprozess beginnt in diesem Kitajahr in rund 500 Kitas und soll bis zum Kitajahr 2027/28 abgeschlossen sein. Übergangsfristen gewährleisten dabei einen reibungslosen Wechsel zu dem neuen Verfahren.
Weitere Informationen:
www.kitearo.de
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