Schwermetalle, Chemikalien, Allergene – all diese Stoffe können in Fingermalfarben für Kinder enthalten sein. In den leuchtenden Farbpigmenten sind oft giftige Metalle enthalten wie Cadmium, Blei und Nickel. Sie können die Gesundheit unserer Kinder ernsthaft gefährden. Auch die Konservierungsstoffe der Farben können Keime und Allergie auslösende Stoffe enthalten. Kleine Kinder und Babys sind durch diese Stoffe besonders gefährdet, da sie gerne ihre Spielzeuge in den Mund nehmen. Auch über den Hautkontakt gelangen die gefährlichen Stoffe in den Blutkreislauf und schädigen die Gesundheit unserer Liebsten.
Eine verpflichtende Prüfung von Fingerfarben gibt es in der Europäischen Union bisher nicht. Oft erst wenn ein Produkt vom Markt genommen werden muss, erfahren Eltern schmerzlich, dass ein Produkt mit Schadstoffen belastet ist.
Bei der Spielzeugsicherheit setzt die EU bisher auf Hersteller-Selbsterklärungen. Die CE-Kennzeichnung deklariert, dass Hersteller und Importeure ein Produkt für unbedenklich entsprechend den Vorgaben der EU halten. Eine unabhängige Prüfungspflicht für Spielzeuge gibt es nicht. Deshalb kann es sehr leicht passieren, dass gesetzliche Grenzwerte überschritten werden.
Im Jahr 2020 wurden dem EU-Schnellwarnsystem Safety Gate, 2.253 gesundheitsgefährdende Produkte gemeldet. 27 Prozent davon waren Spielzeuge.
„Trotz der vielfältigen Gefahren für Kinder werden Spielzeuge nur dann von neutraler Seite auf ihre Sicherheit überprüft, wenn der Hersteller das möchte“, sagt Daniel Pflumm, Referent für Produktsicherheit des TÜV-Verbands.
Der TÜV fordert seit Jahren eine verpflichtende Drittprüfung von Spielzeugen. Eltern sollten direkt bei Kauf auf die Etikettierung achten. Beispielsweise sollte die Firmenadresse verzeichnet sein, eine CE-Kennzeichnung enthalten und Warn- und Sicherheitshinweise angegeben haben. Ein GS-Zeichen auf der Verpackung zeigt an, dass eine weitere Prüforganisation wie der TÜV das Produkt für unbedenklich hält.
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