Dienstag, 23. April 2024
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Sandbienen auf dem Spielplatz „Grüne Trift (125a)/ Dregerhoffstraße“

Sandbiene (Andrena flavipes)

Das Bezirksamt hat einzelne Bereiche des Spielplatzes „Grüne Trift (125a)/ Dregerhoffstraße“ vorübergehend gesperrt. Grund dafür sind Sand- bzw. Erdbienen (Andrena), die zurzeit auf dem Gelände nisten. Nach der Flugzeit der Wildbienen wird das Straßen- und Grünflächenamt die Absperrungen wieder entfernen.

Schützenswerte Sandbienen

Sandbienen sind wie viele Wildbienen von großer ökologischer Bedeutung für die Bestäubung von Nutzpflanzen wie Stachelbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Obstbäumen.

Sand- bzw. Erdbienen sind Solitär-Insekten und bauen ihre Nester im Boden. Dazu graben sie sich in mühevoller Weise tiefe Erdlöcher, in denen sie ihre Eigelege ablegen und überwintern können. Auf dem Spielplatz liegen viele Nester dicht nebeneinander.

Von den 126 Arten in Deutschland sind 10 Arten ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. 20 Arten sind stark gefährdet; weitere 20 gefährdet. Lediglich 36 Arten sind nicht gefährdet.

Die Wildbienen sind nur wenige Wochen im Jahr gut zu beobachten. Sie fliegen im Frühjahr und passen sich den Blühzyklen der Obstbäume und Wilsgehölze an.

Eine Gefahr für Kinder besteht nicht, denn die Sandbienen sind friedliebend und harmlos. Ihre Stacheln sind zu weich, um Menschen zu stechen.

Lebensraum der Sandbienen

Die Bienengattung der Sandbienen benötigt einen offene Böden und Sandflächen für den Nestbau. Nach der Paarung graben die Weibchen 5–60 cm tiefe Gänge in den Boden. Mitunter werden auch alte Nestgänge genutzt. Das herausgetragene Erdreich wird durch ihren Speichel in 1–4 mm kleine Klümpchen gebunden, die lose um den Nesteingang angehäuft werden. So sind die Nestbauten auch gut erkennbar. Die Nester haben Seitengänge und enden stets in Brutzellen. In die Brutzellen werden Pollen und Nektar als Nahrungsgrundlage für die Larven gelegt und darauf je ein Ei gelegt.
Wildbienen-Habitate benötigen deshalb ungestörte und unbearbeitete Bodenflächen, die vom Spätsommer bis späten Frühjahr Überlebenschancen bieten.
In Gärten und Grünanlagen können Sandbienen mehr Lebensräume erobern, wenn sich Gärtner planvoll auf trockenen und sonnigen Flächen zurückhalten. Grubbern und Umgraben wäre für Sandbienen tödlich!