Mit Pressemeldung vom 01.09.2025 wurde das Informationsangebot des Bezirksamtes Treptow-Köpenick um einen „WhatsApp-Kanal für Bevölkerungsschutz und aktuelle Informationen.“
Dort wird auch die Inhalte-Strategie angekündigt: „Der WhatsApp-Kanal bietet regelmäßig aktuelle Hinweise aus dem Bezirksamt – von Service-Informationen über Veranstaltungshinweise bis hin zu wichtigen Meldungen im Krisen- oder Katastrophenfall. Ein besonderer Fokus liegt in den kommenden Wochen auf dem Thema Bevölkerungsschutz: Wie kann man sich auf den Ernstfall vorbereiten? Was sollte jede*r über Notvorräte, Warnsysteme oder Blackouts wissen? Welche Aufgaben übernimmt das Bezirksamt in solchen Situationen?“
Datenschutz-Problematik
Die Verwendung von WhatsApp sorgt für eine Vielzahl von Datenschutz-Bedenken. In einem Fachbeitrag wurde erst am 22. Juli 2025 gewarnt um mit wichtigen Details aufgewartet:
Jan Frederik Strasmann, LL. M. :
WhatsApp-Datenschutz: Was User wissen sollten
www.datenschutz.org/
Insbesondere wird vor der Datenweitergabe an Facebook gewarnt. Zudem drohen schwerwiegende Datenschutzverstöße beim Einsatz auf Firmenhandys. Vor allem können versehentlich Kontaktdaten weitere gereicht werden, was zu Abmahnungen der Betroffenen führen kann.
Selbstermächtigung der Verwaltung — fehlende Wirkungsanalyse
Das Bezirksamt Treptow-Köpenick setzt hier ohne Ausschreibung eine digitale Plattform ein, die in der Daseinsvorsorge und im Katastrophenschutz den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes aushebelt.
Offensichtlich wird nur eine interessierte Prepper-Elite angesprochen, wenn Bezirksbürgermeister Oliver Igel erklärt: „Mit dem neuen WhatsApp-Kanal schaffen wir einen weiteren, niedrigschwelligen Weg, um unsere Einwohnerinnen und Einwohner direkt, zuverlässig und datenschutzfreundlich zu erreichen – besonders auch dann, wenn es schnell gehen muss.“
Hoffentlich sind die involvierten Stellen im Bezirksamt Treptow-Köpenick auf rund um die Uhr und am Wochenende in Ruf- und Alarmbereitschaft! – In jedem Fall ist der WhatsApp-Kanal nicht inklusiv und steht nur wagemutigen Smartphone-Usern zur Verfügung. Ob das kosteneffizient ist, muss der Rechnungshof überprüfen.
Wieso keine Lösung mit der vom Bundesamt für für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Verfügung gestellten Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) gibt ist unklar.
Warum man nicht das reichweitenstarke CellBroadcast nutzt ist auch unklar. Immerhin verzeichnet der Warnmittelmix von Bund, Ländern und Kommunen, zu dem auch KATWARN gehört eine steigende Akzeptanz.
Public Media und Echtzeitwarndienste
Mit dem Prinzip von Public Media wird es wirtschaftlich, kommunal und individuell zugreifbare „echtzeitfähige Dienste“ zu entwickeln und zu betreiben. Das Konzept Präventive Digitale Sicherheitskommunikation funktioniert am Besten bei vollständiger inklusiver Öffentlichkeit und Open Access für Alle (OA4All). Doch die Entwickler begünstigen das Smartphone, und haben bisher offene echtzeitfähige WebApps nach dem Prinzip Public Open Access4All vernachlässigt.
Update 19:00 Uhr: Gravierende Sicherheitslücke bei WhatsApp entdeckt | www.ntv.de
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