Für die Autofahrer in Köpenick ist es eine Hiobsbotschaft: die Salvador-Allende-Brücke ist wegen neuer Schäden gesperrt. Die seit 1981 bestehende Brücke über die Müggelspree ist eine der meistbefahrenen Brücken über die Spree in Köpenick.
Die Senatsverwaltung für Verkehr, Umwelt udnd Klimaschutz als zuständige Behörde für die Brückenüberwachung hat überraschend Risse in Bauwerk festgestellt. Ursache sind unplanmäßige Setzungen im Baugrund. Die auf fünf Feldern durchlaufende Stahlbetonkonstruktion mit zwei Richtungsfahrbahnen besteht aus Hohlkastenträgern die sich auf zwei Land-Widerlager und drei Strompfeiler stützt.
Brückenbauwerk – ein langjähriger Sanierungsfall
Die Salvador-Allende-Brücke ist ein bereits langjähriger Sanierungsfall, weil die Betonqualität eine starke Alkali-Kieselsäure-Reaktion zeigte, die zu „Betonkrebs“ führt, und zu Korrosion derStahlbewehrungen führt. Seit 21. Februar 2014 war schon die westlichen Brückenhälfte für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Der gesamte Verkehr wurde jeweils einspurig über die östliche Brückenseite geführt.
Neubau der Salvador-Allende-Brücke geplant
Noch 2014 wurde vom Senat ein Wettbewerb für einen Neubau ausgeschrieben. Im Frühjahr 2015 sollte mit den Arbeiten zu begonnen werden, doch die ursprünglich veranschlagten Kosten von 15,7 Millionen Euro sind auf über 31 Millionen Euo gestiegen. So mußte ein neuer Finanzbedarf neu verhandelt werden und der Beginn der Bauarbeiten verschoben werden. Künftig soll eine Dreifelder-Brücke mit zwei getrennten Brückenhälften aus Stahl errichtet werden, die bis Ende 2021 fertiggestellt werden soll. Seit dem 23. Mai 2017 wr die Brücke auf Grund der Tragwerksschäden nur noch mit 10 km/h und für Fahrzeuge bis 18 Tonnen befahrbar.
Mit der heutigen Vollsperrung für den Kraftverkehr muß nun mit dem Bau einer Esatzbrücke begonnen werden, die frühestens Ende 2019 fertiggestellt werden kann.
Einstweilen ist die Salvador-Allende-Brücke nur für Fußgänger und Radverkehr nutzbar.
BVG gibt Umleitungen bekannt
Schon heute Abend soll ein neues Routenkonzept für die betroffenen Linien X69, 169 und 269 sowie die Nachtlinie N67 greifen.
BUS 269 übernimmt
„Alle Linien auf eine Umleitung durch die Köpenicker Altstadt zu schicken, würde die zu erwartende Stausituation zusätzlich verschärfen“, erläutert BVG-Buschef Torsten Mareck. „Daher übernimmt der 269er durch die Altstadt die kleinteilige Anbindung. Die anderen Linien werden geteilt oder weiträumig umgeleitet. Fahrgäste können an den Knotenpunkten dann auch auf die Straßenbahn umsteigen.“
X 69 und 169
Die Linie X69 fährt ab der Friedrichshagener Straße über die Bellevuestraße und zurück über Seelenbinder- und Bahnhofstraße.
Die Linie 169 wird aufgeteilt. Teil eins fährt vom U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz über die Bellevuestraße und zurück über Friedrichshagener Straße und Bahnhofstraße. Teil zwei fährt von Müggelheim, Odernheimer Straße, zum Müggelschlößchenweg.
Linie 269
Die Linie 269 fährt die Umleitung durch die Köpenicker Altstadt über Lindenstraße, Alt-Köpenick, Müggelheimer Straße, Salvador-Allende-Straße zum Müggelschlößchenweg.
Nachtbusse N67
Die Nachtbusse der Linie N67 fahren eine Umleitung über Lindenstraße, Bahnhofstraße, Friedrichshagener Straße und Bellevuestraße. An der Bahnhofstraße/Lindenstraße können Fahrgäste auf die Linie N69 umsteigen. Die entsprechenden Fahrgastinformationen werden aktuell vorbereitet und sollen schnellstmöglich verteilt werden.
BVG arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung
„Wir geben alles, um die Situation für unsere Fahrgäste so gut wie möglich zu organisieren“, sagt Buschef Mareck. Die Kolleginnen und Kollegen in der Leitstelle, der Einsatzplanung und der Fahrgastinformation leisten hier großartige Arbeit. Bei der Kürze der Vorlaufzeit bitte ich aber um Verständnis, wenn heute Abend oder morgen früh eventuell noch nicht alles perfekt läuft. Die Kolleginnen können in Ausnahmesituationen wie dieser zwar oft zaubern. Sie können aber noch keine Wunder vollbringen.“